LOT 607 Frühe Teekanne mit Deckel von Johann Gregorius Hoeroldt
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An early Meissen porcelain tea pot and cover by Johann Gregorius Hoeroldt Rounded pear-form vessel with spout and handle issuing from mascarons. With original lid. Finely decorated with two Chinoiserie scenes of a tea ceremony and, presumably, a sacrifice scene flanked by indianische blumen and bushes. Blue K.P.M. mark. With an arched crack covered by a (later) painted branch. H with lid 15.6 cm. 1723. Richard Seyffarth published the first monograph on Johann Gregorius Höroldt in the VEB Leipzig in 1981. Ulrich Pietsch created a second catalogue following his appointment as director of the porcelain collection and the political shift in the year 1996. These new circumstances allowed his publication to include pieces which were not housed in the museums of the former GDR, either from west German museums or even from private collections. Pietsch also publizierte 1981 im VEB Leipzig die erste Monographie zu Johann Gregorius Höroldt. Ulrich Pietsch erarbeitete einen zweite Katalog nach seiner Amteinführung als Direktor der Porzellansammlung und der politischen Wende im Jahr 1996. In seiner Publikation konnten durch die neuen Umstände auch Stücke erfasst werden, die nicht im Bestand der ehemaligen DDR-Museen waren und entweder aus westlichen Museen oder sogar aus Privatsammlungen kamen. Pietsch setzte außerdem einen neuen Focus, indem er versuchte, Malerhände zu scheiden und die eigenhändigen Schöpfungen Hoeroldts von denen seiner Kollegen zu trennen. Schon vor 1725 waren einige sehr gute Maler an der Manufaktur beschäftigt, u.a. Johann Gottlob Erbsmehl, Bonaventura Gottlieb Häuer, Johann George Heintze, Johann Christoph Horn und Johann Ehrenfried Stadler, 1725 kamen Philipp Ernst Schindler und Christian Friedrich Herold dazu. Die Chinoiserien gelten bis heute als die eigene Erfindung von Johann Gregorius Hoeroldt. Der hier gezeigte, großfigurige und schattenwerfende Chinesentypus mit feinen Kleidungsdetails, theatralischer Mimik und Gestik in eisneroter Camaieumalerei zählt zu den ersten Exemplaren, die Hoeroldt auf Porzellan bannte und mit denen er den frühesten Dekorationstrend in der Meißener Manufaktur auslöste. Literature Illus. in cat.: Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, Munich 2018, p. 33, no. 11. Illus. in: Pietsch, Johann Gregorius Höroldt1696 - 1775, Dresden-Leipzig 1996, no. 7, p. 36 f. Cf. an identically decorated beaker and tea bowl with saucer in the Hoffmeister collection (Sammlung Hoffmeister, vol. I, Hamburg 1999, nos. 12 and 13), the beaker later in the collection of Said and Roswitha Marouf (in: Pietsch, Passion for Meissen, Stuttgart 2010, no. 5). Cf. also an identically decorated beaker and tea bowl and saucer in the Carabelli collection (in: Pietsch, Frühes Meißener Porzellan, Munich 2000, no. 2-3). Frühe Teekanne mit Deckel von Johann Gregorius Hoeroldt Porzellan, Dekor in Eisenrot-Camaieu. Tief gebauchte Birnform mit Röhrenhenkel und -ausguss über Maskaronansatz. Zugehöriger Deckel mit Scheibenknauf. Zwei sehr fein gemalte Chinoiserien, eine Teeszene und eine Opferszene (?), auf Landschaftsinseln, gerahmt von indianischen Blüten und Sträuchern, ein Lochfelsen. Blaumarke K.P.M. Bogenförmiger Riss kaschiert mit einem (später gemalten) Zweig. Mit Deckel H 15,6 cm. Meissen, 1723. Richard Seyffarth publizierte 1981 im VEB Leipzig die erste Monographie zu Johann Gregorius Hoeroldt. Ulrich Pietsch erarbeitete einen zweiten Katalog nach seiner Amtseinführung als Direktor der Porzellansammlung und der politischen Wende im Jahr 1996. In seiner Publikation konnten durch die neuen Umstände auch Stücke erfasst werden, die nicht im Bestand der ehemaligen DDR-Museen waren und entweder aus westlichen Museen oder sogar aus Privatsammlungen kamen. Pietsch setzte außerdem einen neuen Fokus, indem er versuchte, Malerhände zu scheiden und die eigenhändigen Schöpfungen Hoeroldts von denen seiner Kollegen zu trennen. Schon vor 1725 waren einige sehr gute Maler an der Manufaktur beschäftigt, u.a. Johann Gottlob Erbsmehl, Bonaventura Gottlieb Häuer, Johann George Heintze, Johann Christoph Horn und Johann Ehrenfried Stadler, 1725 kamen Philipp Ernst Schindler und Christian Friedrich Herold dazu. Die Chinoiserien gelten bis heute als die eigene Erfindung von Johann Gregorius Hoeroldt. Der hier gezeigte, großfigurige und schattenwerfende Chinesentypus mit feinen Kleidungsdetails, theatralischer Mimik und Gestik in eisenroter Camaieumalerei zählt zu den ersten Exemplaren, die Hoeroldt auf Porzellan bannte und mit denen er den frühesten Dekorationstrend in der Meissener Manufaktur auslöste. Literatur Abgebildet im Kat. Blütenlese. Meißener Porzellan aus der Sammlung Tono Dreßen, München 2018, S. 33, Nr. 11. Abgebildet bei Pietsch, Johann Gregorius Höroldt 1696 - 1775, Dresden-Leipzig 1996, Nr. 7, S. 36 f. S.a. ein gleich bemalter Becher und ein Koppchen mit Untertassen in der Sammlung Hoffmeister (Bd. I, Hamburg 1999, Nr. 12 und 13)., der Becher später in der Sammlung Said und Roswitha Marouf (bei Pietsch, Passion for Meissen, Stuttgart 2010, Nr. 5). S.a. ein gleich bemalter Becher und ein Koppchen mit Untertassen in der Sammlung Carabelli (bei Pietsch, Frühes Meißener Porzellan, München 2000, Nr. 2-3).
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